
Loro Parque geht einen weiteren Schritt in seinem Engagement für den Tier- und Artenschutz mit der Ankunft von Tito, einem 12-jährigen schwarzen Jaguar aus dem Zoo Hodonín (Tschechische Republik), der im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) nach Teneriffa gebracht wurde. Ziel seiner Aufnahme ist es, die Fortpflanzung dieser Art zu sichern, die laut IUCN als „potenziell gefährdet“ eingestuft wird, in einigen Regionen jedoch bereits kritisch bedroht ist aufgrund von Lebensraumverlust, Wilderei und Konflikten mit dem Menschen.
Das neue Tier wird sich sein neus Gehege mit Naya teilen, einem achtjährigen Weibchen, das bereits Nachwuchs hatte und über eine genetisch besonders wertvolle Linie für das Erhaltungsprogramm verfügt. Nach einem sorgfältigen Anpassungsprozess zeigten beide Jaguare eine eine ausgezeichnete Verträglichkeit, mit ruhigen Interaktionen und mehrfach beobachtetem Fortpflanzungsverhalten, wie das Team der Abteilung für Landsäugetiere berichtet.
„Artenschutz bedeutet nicht nur, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu schützen, sondern auch genetisch gesunde Populationen unter menschlicher Obhut zu sichern “, erklärte Wolfgang Kiessling, Präsident und Gründer von Loro Parque. „Wir arbeiten täglich daran, ihr Überleben auf unserem Planeten für kommende Generationen zu sichern.“
Das Team von Loro Parque führte eine behutsame, schrittweise Einführung der beiden Tiere durch, beginnend mit kontrolliertem Geruchs- und Blickkontakt über mehrere Tage hinweg. So konnten sich die Tiere an ihre Umgebung gewöhnen und gegenseitiges Vertrauen aufbauen, bevor es zur endgültigen Zusammenführung kam, die äußerst erfolgreich verlief.
„Von Anfang an konnten wir Anzeichen von Wohlbefinden, Neugier und Aufgeschlossenheit beobachten“, betonte Daniel Rodríguez, der für die Landsäugetiere des Parks verantwortlich ist. „Die Einführung verlief reibungslos und das Fortpflanzungsverhalten setzte unmittelbar ein, ein klares Zeichen für das emotionale und körperliche Gleichgewicht beider Tiere. Dieses Ergebnis ist das Resultat monatelanger, koordinierter Zusammenarbeit mit dem EEP sowie mit den Transport- und Dokumentationsteams.“
Tito war bereits zuvor in einem anderen europäischen Zentrum Vater geworden, was die Zuversicht des Teams in eine erfolgreiche Fortpflanzung im Loro Parque zusätzlich stärkt. Seine Ankunft trägt nicht nur zur genetischen Erhaltung der Art bei, sondern unterstreicht auch die Rolle des Parks als internationale Referenz für Tierwohl und Naturschutz.
Der Jaguar (Panthera onca), in Mittel- und Südamerika beheimatet, ist die größte Raubkatze des amerikanischen Kontinents und die drittgrößte der Welt, nach Löwe und Tiger. Als Spitzenprädator spielt er eine zentrale Rolle für das ökologische Gleichgewicht, indem er Populationen anderer Arten reguliert. Er ist außerdem für seinen außergewöhnlich kräftigen Biss bekannt, mit dem er sogar die Schädel seiner Beutetiere durchbohren kann, owie für seine Vorliebe für Wasser, eine Seltenheit unter Großkatzen.
Die melanistische Farbvariante, der sogenannte „schwarze Jaguar“, zeichnet sich durch eine Überpigmentierung aus, die sein Fell stark verdunkelt. Die typischen Rosetten bleiben jedoch bei bestimmten Lichtverhältnissen erkennbar, ein markantes Merkmal, das Besucher wie Fachleute gleichermaßen fasziniert.