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Erdmännchen

Suricata suricatta 

Einführung

Erdmännchen stammen aus dem südlichen Afrika und sind kleine Säugetiere, bekannt für ihr ausgeprägtes Sozialverhalten und ihre charakteristische aufrechte Haltung beim Wachen. Sie leben in streng organisierten Kolonien, in denen sie eng zusammenarbeiten, um zu überleben.

Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, wird aber durch kleine Wirbeltiere und Pflanzenanteile ergänzt. Ihre Fähigkeit zu graben und Feinde frühzeitig zu erkennen, macht sie besonders gut an das Leben in offenen, trockenen Lebensräumen angepasst.

Der Verlust ihres Lebensraums stellt eine wachsende Bedrohung dar und unterstreicht die Bedeutung ihres Schutzes für das ökologische Gleichgewicht ihrer Lebensräume.

GEWICHT
0.6 – 0.9 Kilo

NAHRUNG
Fleischfresser mit überwiegend insektenbasierter Nahrung

VERBREITUNG
Afrika

TRAGZEIT
8 – 10 Wochen

Allgemeine Merkmale

Das Erdmännchen ist ein kleiner, fleischfressender Vertreter der Familie der Mangusten (Herpestidae).
Es wiegt durchschnittlich zwischen 600 und 900 Gramm. Der schlanke, langgestreckte Körper ist einschließlich Kopf 25–35 cm lang, der dünne, relativ lange Schwanz misst 17–25 cm. Das Fell ist meist grau, sandfarben oder braun gesprenkelt, die Nase kann rosa, schwarz, braun oder mehrfarbigsein.

Im Vergleich zu anderen Mangustenarten ist ihr Fell kürzer. Die Vorderpfoten besitzen vier kräftige, gebogene Krallen, die perfekt zum Graben geeignet sind. Der gelblich-braune Schwanz endet mit einer schwarzen Spitze. Ein dunkler Ring um die Augen reduziert die Blendung durch Sonnenlicht – eine wichtige Anpassung an die trockenen, sonnenexponierten Lebensräume im südlichen Afrika.

 

 

 

Ernährung

 

Erdmännchen sind Fleischfresser mit überwiegend insektenbasierter Nahrung. Zu ihrer Beute zählen unter anderem Skorpione (gegen deren Gift sie weitgehend immun sind), Käfer, Spinnen, Geckos, kleine Schlangen, Schmetterlinge, Motten, Grillen, Hundertfüßer und Würmer.

Wasser trinken sie selten, da sie den Großteil der benötigten Flüssigkeit aus den Körperflüssigkeiten ihrer Beutetierebeziehen. In besonders trockenen Zeiten fressen sie zusätzlich Früchte oder Pflanzenteile, um ihren Flüssigkeitsbedarfzu decken. Bei der Futtersuche graben sie aktiv im Boden, zwischen Gräsern und unter Steinen.

Verhalten

Erdmännchen sind hochsoziale Tiere, die in Familienverbänden, sogenannten Clans oder Kolonien, mit bis zu 50 Individuen leben. Innerhalb der Gruppe herrscht eine klare Hierarchie mit verteilten Aufgaben: Während einige nach Nahrung suchen, übernehmen andere die Rolle der Wächter. Diese stehen auf erhöhten Positionen, halten Ausschau nach Feinden und warnen ihre Gruppe mit spezifischen Lautäußerungen.

Als tagaktive Tiere verbringen sie die Nächte in weit verzweigten, unterirdischen Bauen mit mehreren Eingängen, die Schutz bieten und das Zentrum ihres Gemeinschaftslebens bilden. Die Tiere verbringen viel Zeit mit der gegenseitigen Körperpflege, mit Spielen und mit dem Sonnenbaden an den Bauöffnungen.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung ist eng an die Regenzeit gebunden, da in dieser Periode das Nahrungsangebot größer ist. Innerhalb einer Kolonie pflanzt sich vor allem das dominante Paar fort, während untergeordnete Weibchen nur gelegentlich eigenen Nachwuchs großziehen.

Die Tragzeit beträgt 8–10 Wochen, danach werden drei bis sieben Jungtiere geboren. Sie kommen blind und taub zur Welt und sind anfangs völlig abhängig. In den ersten Lebenswochen bleiben sie im Bau und werden gemeinschaftlichvon den Mitgliedern der Gruppe betreut – ein ausgeprägtes Beispiel für kooperative Jungtierpflege. Die Geschlechtsreife erreichen Erdmännchen im Alter von 12–24 Monaten, Weibchen pflanzen sich jedoch meist erst mit etwa drei Jahren fort.

Geografische Verbreitung und Lebensraum

Sie bewohnen trockene bis halbtrockene, offene Gebiete wie Savannen und Steppen, die durch niedrige Gräser und spärliche Strauchvegetation gekennzeichnet sind. Obwohl sie manchmal die Bauten anderer Tiere nutzen, bevorzugen sie feste Böden, um ihre eigenen Höhlen anzulegen.

Bedrohungen der Population

Erdmännchen sind derzeit nicht stark gefährdet; ihre Bestände gelten als stabil und weit verbreitet. Längere Dürreperioden können jedoch lokal zu temporären Rückgängen führen, da sie die Nahrungsverfügbarkeiteinschränken. Einzelne Tiere können an Wildtuberkulose erkranken, was bislang keinen bedeutenden Einfluss auf die Gesamtpopulation hat.

Der Handel mit Erdmännchen als Haustiere ist gering und unterliegt strengen Kontrollen, sodass keine nennenswerten Effekte auf die Wildbestände bekannt sind.

Schutzstatus

  • Bestand: stabil 
  • Rote Liste (IUCN): Least Concern (LC, nicht gefährdet)

Photos of Meerkats

Wissenswertes über Erdmännchen

Hierarchie und reproduktive Kontrolle bei Erdmännchen

In jeder Erdmännchenfamilie gibt es in der Regel ein dominantes Paar. Das dominante Weibchen duldet meist keine Fortpflanzung durch untergeordnete Weibchen und tötet in manchen Fällen deren Nachwuchs.

Tägliche Nahrungssuche und wechselnde Gruppenrouten 

Erdmännchen verbringen täglich etwa fünf bis acht Stunden mit der Nahrungssuche, wobei ganze Gruppen („Mobs“) jeden Tag neue Routen wählen, um ihre Nahrungsquellen nicht zu erschöpfen.

Koexistenz mit anderen Arten in gemeinsamen Bauen

Manchmal teilen sie ihre Bauten mit anderen Tierarten, etwa mit Gelbmangusten (Cynictis penicillata), Kap-Erdhörnchen (Xerus inauris) oder Klippschliefern (Procavia capensis).

Schutzprojekte für Erdmännchen

Im Loro Parque fördern wir Wissen und Bewusstsein über die Lebensweise und Bedürfnisse der Tierarten, die bei uns leben – darunter auch die Erdmännchen. Durch gezielte Bildungsarbeit soll das Verständnis für das fragile ökologische Gleichgewicht ihrer Lebensräume gestärkt werden.

Gleichzeitig möchten wir Besucher dazu anregen, zum Schutz dieser faszinierenden Tiere beizutragen.

Lade unsere Enzyklopädie herunter

Als Teil unserer Bildungsarbeit zur Biodiversität haben wir eine umfassende Enzyklopädie über Wale und Delfine entwickelt. Darin finden sich wissenschaftliche Daten, Verhaltensbeobachtungen sowie Mythen und Fakten rund um diese Tiere.



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