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Orcas

Orcinus orca

Einführung

Die Orcas, auch als Schwertwahl bekannt, sind die größten Delfine der Welt und gehören zu den mächtigsten Raubtieren des Tierreichs. Man erkennt sie sofort an ihrer markanten schwarz-weißen Färbung. Gesellig und hochintelligent geben Orcas charakteristische Laute von sich, die die Mitglieder ihrer Gruppe noch in Kilometern Entfernung erkennen.

Sie verfügen über eine ausgeprägte Echolokation, die ihnen das Kommunizieren und Jagen ermöglicht. Dabei senden sie Laute aus, die unter Wasser auf Objekte treffen und reflektiert werden. So werden Position, Größe und Form offengelegt.

Obwohl es nur eine Art gibt, unterscheidet man bis zu 10 verschiedene Ökotypen, die sich in Größe, Lebensraum, Musterung, Lautäußerungen, Jagdstrategien und Form der Rückenflosse unterscheiden.

GEWICHT

Männchen 5.568 Kilo

Weibchen 3.810 Kilo

NAHRUNG
Fleischfresser

VERBREITUNG
Ozeane und Meere weltweit

TRAGEZEIT
15–18 Monate

Lebensweise und Verhalten der Orcas

Obwohl sie häufig in kalten Küstengewässern vorkommen, kann man Orcas von den polaren Regionen bis zum Äquator antreffen. Als Spitzenprädatoren stehen sie an der obersten Stelle der Nahrungskette. Ihre abwechslungsreiche Ernährung umfasst Fische, Pinguine, Robben und Seelöwen. Diese werden von den Orcas mit Zähnen von bis zu 10 cm Länge gejagt.  

Sie gehören zu den schnellsten Meeressäugern und erreichen bis zu 45 km/h, ihre Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 13 km/h.  

Orcas jagen im Rudel von bis zu 40 Tieren. Dabei unterscheidet man zwischen ortstreuen Populationen und wandernden Gruppen. Während die einen in bestimmten Regionen bleiben, legen die anderen Tausende Kilometer auf der Suche nach Nahrung zurück. Je nach Gruppe variieren sowohl Beute als auch Jagdtechniken.

Fortpflanzung

Weibliche Orcas erreichen die Geschlechtsreife mit 6–10 Jahren, Männchen mit 10–13 Jahren. Die Bullen kämpfen teils gegeneinander, um ein Weibchen zu gewinnen.

Orcas sind sehr fürsorgliche Tiere. Mütter beschützen ihre Kälber und werden dabei von jungen Weibchen der Gruppe unterstützt. Geburten erfolgen alle 3 bis 10 Jahre nach einer Tragzeit von etwa 17 Monaten. Meist wird ein Kalb geboren, das bis zu zwei Jahre gesäugt wird.

Das erste Lebensjahr ist sehr kritisch. Etwa die Hälfte der Kälber stirbt in dieser Zeit, wobei die Ursache unklar ist. Das Kalb wiegt bei der Geburt rund 200 kg und ist etwa 2,5 m lang.

Oft löst sich die Bindung zwischen Mutter und Kalb, sodass das Jungtier eigene Wege geht. In manchen Gruppen bleibt die Nachkommenschaft jedoch ein Leben lang beim Familienverband.

Lebensraum

Orcas bewohnen alle Weltmeere und passen sich an verschiedenste Bedingungen an. Manche sind ortsansässig und leben in genau definierten Gebieten, z.B. in der Straße von Gibraltar. Andere sind ziehend, bewegen sich über große Flächen und folgen weiträumig den Nahrungsquellen.

Orcas im Loro Parque

Familiäre Bindungen & Sozialleben

Orcas verfügen über ein komplexes und hochstrukturiertes Sozialleben, was sie zu den faszinierendsten Meeressäugern macht. Sie leben in Matrilinien, also Familiengruppen, die über die mütterliche Linie verbunden sind. Diese Gruppen sind sehr stabil mit festen Banden. Mehrere Matrilinien können sich zu größeren Clans von 5 bis 50 Orcas zusammenschließen.

Das Leben im Verband bedeutet nicht nur Überleben, sondern auch soziale Interaktion. Orcas spielen, koordinieren Jagdstrategien, kümmern sich um Junge und Alte usw. Dank tiefer emotionaler Bindungen arbeiten sie effizient zusammen und zeigen Empathie wie auch Kooperation.

Fotos von Orcas

Kurioses über Orcas

Keine Wale, sondern Delfine

Obwohl oft “Walel” bekannt, gehören Orcas zur Familie der Delfine (Delphinidae) und sind deren größter Vertreter.

Eigene „Dialekte“

Jede Gruppe entwickelt spezifische Laute und Vokalisierungen, also eine eigene Sprache, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Hoch koordinierte Jäger

  • Manche Orcas in der Antarktis erzeugen Wellen, um Robben von Eisschollen zu spülen
  • In anderen Regionen jagen sie im Team, um Fischschwärme einzukreisen oder Kalmare zu verwirren.

Anpassung an Lebensräume

Es existieren Ökotypen, die sich auf bestimmte Beutetiere spezialisieren (Fische, Meeressäuger, sogar Vögel). Jeder Ökotyp hat ein eigenes Verhalten, eine spezielle Ernährung und ein leicht abweichendes Erscheinungsbild.

Lebenserwartung ähnlich wie beim Menschen

Weibchen 50–90 Jahre, teils über 100. Männchen 30–60 Jahre.

Die höchste Rückenflosse aller Wale

Bis zu 1,8 m hoch und aus Bindegewebe. Brustflossen enthalten kurze Knochen, Überbleibsel der Vorfahren an Land.

Schutz der Orcas und anderer Wale

Seit über 15 Jahren engagiert sich Loro Parque im Schutz der Orca-Population in der Straße von Gibraltar. Durch den direkten Kontakt konnten wertvolle wissenschaftliche Daten gesammelt und mit Universitäten und Partnerorganisationen geteilt werden.

Die Loro Parque Fundación investierte über 200.000 € in diese Arbeit, einschließlich Studien zur Abhängigkeit der Orcas vom Roten Thun, der zunehmend gefährdet ist.  

Darüber hinaus fördert die Stiftung Schutzprojekte für Wale und Delfine in der makaronesischen Region.

Lade unsere Enzyklopädie herunter

Als Teil unserer Bildungsarbeit zur Biodiversität haben wir eine umfassende Enzyklopädie über Wale und Delfine entwickelt. Darin finden sich wissenschaftliche Daten, Verhaltensbeobachtungen sowie Mythen und Fakten rund um diese Tiere.



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